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Einführung – Turbos, Minis und andere Knock-out-Produkte
Inhalt
Open-End-Turbos leicht erklärt
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und stellt in keiner Weise eine Empfehlung oder Anlageberatung dar.
Einführung
In Deutschland gibt es drei große Gruppen von Produkten mit Hebel: klassische Optionsscheine, Knock-out-Produkte (auch Knock-outs genannt) sowie Faktor-Optionsscheine, die zuvor Faktor-Zertifikate hießen. Der Deutsche Derivateverband (DDV) publiziert auf seiner Webseite für diese drei Gruppen regelmäßige Statistiken. Demnach entfällt der größte Umsatz hierzulande auf die Kategorie der Knock-outs.
Investieren mit Hebel
All diese Hebelprodukte haben eines gemeinsam: Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, überproportional an Kursbewegungen einer Aktie, eines Index oder eines anderen Basiswerts teilzunehmen. Dabei können Anleger sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen des Basiswerts partizipieren. Möchte der Anleger also eine Aktie „short gehen“, so ist das mit Hebelprodukten möglich. Ebenso kann der Anleger sich gegen einen fallenden Kurs des Basiswerts absichern.
Hebelprodukte vs. Anlageprodukte/Zertifikate
Den Produkten mit Hebel stehen verschiedene Arten von Anlageprodukten gegenüber, die meist als Zertifikate bezeichnet werden. Sie gibt es in unterschiedlichen Facetten. Die meisten Arten sind prinzipiell nicht mit Hebel ausgestattet, sie können aber unter bestimmten Konstellationen einen Hebel entwickeln. Beispielsweise können Bonus-Zertifikate eine Hebelentwicklung entfalten, wenn sich der Kurs des Basiswerts stark der Barriere annähert.
Tendenziell weisen Zertifikate gewöhnlich ein geringeres Totalverlustrisiko auf als Optionsscheine und Knock-outs. Mitunter besitzen diese Produkte sogar Eigenschaften, die Kursrisiken für Anleger reduzieren. Beispielsweise sind Bonus-Zertifikate mit einer Teilabsicherung ausgestattet. Auch Discount-Zertifikate können Anlegern eine Art Risikopuffer gegen einen fallenden Kurs des Basiswerts bieten.
Wichtige Zertifikatearten
Zu den bekanntesten Arten von Zertifikaten gehören generell folgende:
Bonus-, Discount- und Express-Zertifikate, Aktienanleihen und Barriere-Aktienanleihen
Aktien, Währungen, Rohstoffe – die Basiswerte im Überblick
Zertifikate, Optionsscheine und Knock-outs beziehen sich auf einen oder mehrere Basiswerte. Das Spektrum an Basiswerten ist für Anleger vielfältig. Es reicht von heimischen Aktien wie etwa Allianz, Daimler, Siemens oder SAP über ausländische Aktien wie Apple, Tesla oder Microsoft bis hin zu Währungspaaren (z.B. EUR/USD), Edelmetallen (Gold, Silber), Industrierohstoffen, Rohöl oder auch Zinssätzen.
Der DAX® – der meistgehandelte Basiswert
Der beliebteste Basiswert bei heimischen Anlegern ist traditionell der Deutsche Aktienindex (DAX®), siehe hierzu beispielsweise die Umsatzstatistik des Deutschen Derivate Verbands. Weitere vielgehandelte Indizes sind die US-Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100. Bei anderen Basiswerten wechseln die Präferenzen der Anleger im Laufe der Zeit. Während zu Zeiten der „New Economy“ um die Jahrtausendwende Aktien von Dot.com-Unternehmen oder auch Anbietern von Hardware als Basiswert besonderes Interesse fanden, so spielen sie heute am deutschen Markt eher eine vergleichsweise geringe Rolle.
Der Kurs des Basiswerts hat letztlich entscheidenden Einfluss auf den Wert und die Performance von Anlageprodukten, Optionsscheinen oder Knock-outs und die Rückzahlung bei Fälligkeit. Darüber hinaus können weitere Größen die Wertentwicklung während der Laufzeit beeinflussen. Hierzu zählen die erwartete Schwankungsbreite (implizite Volatilität), das Zinsniveau, der Wechselkurs bei Zertifikaten und Hebelprodukten auf Basiswerte in Fremdwährung sowie die erwarteten Dividenden, wenn es sich beim Basiswert um eine Aktie oder einen Preis-Index handelt.
Gewinnchance vs. Risiko von Verlusten
Im Gegensatz zu Anlageprodukten/Zertifikaten zeichnen sich Knock-outs, Optionsscheine und Faktor-Optionsscheine (zuvor: Faktor-Zertifikate) durch ihren Hebel aus. Das heißt: Bewegt sich der zugrundeliegende Basiswert beispielsweise um 1 Prozent, so schwankt der Wert des Hebelprodukts in der Regel um ein Vielfaches. Das kann dazu führen, dass der Investor durch den Hebel hohe, mitunter sogar dreistellige Gewinne erzielt.
Auf der anderen Seite steht dem Vorteil der erhöhten Gewinnchancen ein erhöhtes Risiko von Verlusten gegenüber. Tritt die Markterwartung des Anlegers nicht ein und bewegt sich der Basiswert in die „falsche“ Richtung, sinkt der Wert des Produkts rapide, und es können in kurzer Zeit hohe Verluste auflaufen. Schlimmstenfalls droht der Totalverlust des eingesetzten Geldes. Aus diesem Grund sollten nur fortgeschrittene und risikobereite Anleger Hebelprodukte erwerben, die einen Verlust des eingesetzten Kapitals finanziell verkraften können. Zudem sind der Kauf und das Halten von Hebelprodukten mit Kosten verbunden. Privatinvestoren sollten sich von Fachleuten beraten lassen und die mit Hebelprodukten verbundenen Risiken vollständig verstehen, bevor sie in diese investieren.
Emittent als Anbieter von Hebelprodukten
Bei Hebelprodukten und Zertifikaten handelt es sich um Wertpapiere, die von einer Bank, der Emittentin, herausgegeben werden und gewöhnlich an Börsen notieren. Die Börse Stuttgart (Euwax), die Börse Frankfurt und gettex sind die größten Börsen in Deutschland. Gemessen an der Anzahl der im Markt befindlichen Produkte gehören Société Générale, BNP Paribas, DZ-Bank, Vontobel, Morgan Stanley, Goldman Sachs, Citigroup, Unicredit und HSBC Trinkaus zu den größten Emittenten in Deutschland.
Handel von Hebelprodukten an der Börse
Optionsscheine, Knock-outs und Faktor-Optionsscheine können genau wie ein Zertifikat, eine Aktie oder eine Anleihe über einen Markt wie die Börsenplätze Frankfurt und Stuttgart oder im außerbörslichen Direkthandel gekauft und verkauft werden. Die Wertpapier-Kennnummer (WKN) und der ISIN-Code identifizieren das Hebelprodukt eindeutig.
Das Angebot an Zertifikaten und Hebelprodukten ist für Anleger am deutschen Markt riesig – es gibt mehr als 1 Million Produkte im Markt. Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, die Produkte zu handeln. Genau wie beim Erwerb von Aktien, Fonds oder Anleihen benötigen auch Käufer von Zertifikaten und Hebelprodukten ein Depot. Der Kauf des Hebelprodukts erfolgt dann durch eine Order an die Depotbank.
Außerbörslicher Direkthandel als Alternative
Die meisten Depotbanken bieten ihren Kunden auch die Möglichkeit des Direkthandels mit dem Emittenten an. Die comdirect nennt diese Art von Handel beispielsweise „Live-Trading“. Der Direkthandel wird auch als außerbörslicher Handel bezeichnet. Hierbei kommt ein Geschäft direkt zwischen einem Direkthandelspartner und dem Emittenten zustande. Dabei wird das Geschäft in den meisten Fällen über elektronische Handelssysteme abgewickelt – z.B. „CATS“, welches auch von der Börse Stuttgart betrieben wird.
Welche Online-Broker Handel mit Hebelprodukten anbieten
Beim Eröffnen eines Wertpapierdepots haben Anleger mehrere Möglichkeiten. Neben klassischen „Hausbanken“ gibt es eine Vielzahl an Online-Brokern. Im Februar 2021 waren an die Website gs.de beispielsweise 17 solcher Banken angebunden. Zu den größten Online-Brokern Deutschlands gehören comdirect, consorsbank, flatex und ING.
Hinzu kommen viele neue Online-Broker, wie z.B. Trade Republic oder smartbroker. Der Anleger sollte stets die Kosten im Blick haben. Neben günstigen Depotgebühren spielen hierbei die Ordergebühren eine wichtige Rolle. Goldman Sachs Produkte sind beispielsweise aktuell bei flatex für 0 Euro handelbar, wenn die Ordergröße über 500 Euro liegt (bitte jeweils die aktuellen AGB beachten).
Wie kommt der Preis bei Hebelprodukten zustande?
Zum Handel von Aktien gibt es bei Hebelprodukten und Zertifikaten einen entscheidenden Unterschied: Der Preis ist nicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage nach dem Zertifikat oder Hebelprodukt selbst. Ihr Wert resultiert in der Regel aus mehreren Einflussfaktoren, wie z.B. Kurs des Basiswerts, Volatilität, Gap-Risiko und vor allem Auszahlungsprofil des Produkts.
Der Anleger handelt für gewöhnlich nicht mit einem anderen Investor, unabhängig davon, ob die Order über eine Börse oder im außerbörslichen Direkthandel ausgeführt wird. Auch für Zertifikate, bei denen es tagelang keine Umsätze gibt, sorgt der Emittent für Liquidität, indem er grundsätzlich fortlaufend An- und Verkaufskurse (Geld- und Briefkurse) stellt. Zu einer Ausnahme kann es bei Marktstörungen kommen oder wenn es aufgrund von technischen Problemen zu Störungen des Handelssystems kommt. Die handelbare Stückzahl wird von Goldman Sachs auf der Internetseite www.gs.de für jedes Zertifikat und jedes Hebelprodukt veröffentlicht.
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Zuletzt aktualisiert: 22. Juni 2021