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Ungleichgewichte verringern sich Wie sich das Stellenangebot in den USA abkühlte – ohne dass die Arbeitslosigkeit anstieg

Die Anzeichen mehren sich, dass sich die überhitzten Arbeitsmärkte in den USA und anderen Industrieländern abkühlen, so Goldman Sachs Global Investment Research (GIR). Das Überraschende daran ist, dass sich die Arbeitsmärkte zumindest bisher wieder ins Gleichgewicht bringen, ohne dass die Arbeitslosigkeit in die Höhe schießt oder eine Rezession auslöst.

In den USA ist die Zahl der offenen Stellen seit ihrem Höchststand um mehr als 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen, während die Arbeitslosenquote sogar leicht gesunken ist, schreibt Goldman Sachs Ökonom Joseph Briggs im Bericht des GIR-Teams. In anderen großen Volkswirtschaften wie Kanada und dem Vereinigten Königreich ist ein ähnliches Muster zu beobachten: Die Zahl der offenen Stellen geht zurück, während die Arbeitslosenquoten niedrig bleiben.

Die „Beveridge-Kurve“ ist eine Möglichkeit, diese Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und offenen Stellen zu veranschaulichen. Die Kurve dreht sich in einer Reihe von Volkswirtschaften nach innen, da die Zahl der offenen Stellen sinkt, die Arbeitslosigkeit jedoch ebenfalls. Nicht alle Ökonomen haben diese Entwicklung erwartet – oder sie überhaupt für möglich gehalten, schreibt Briggs.


Abb. 1: Beveridge-Kurve USA

Quelle: Goldman Sachs Global Investment Research, Stand: 19. Mai 2023


Abb. 2: Beveridge-Kurve Deutschland

Quelle: Goldman Sachs Global Investment Research, Stand: 19. Mai 2023


Die Wirtschaftstheorie legt nahe, dass Bewegungen in der Beveridge-Kurve zwei Haupttypen von Veränderungen widerspiegeln:

Wenn die Passung beim Zusammentreffen von Arbeitslosen und offenen Stellen weniger effizient wird, verschiebt sich die Beveridge-Kurve nach außen, da mehr Arbeitslose benötigt werden, um unabhängig vom Umfang der offenen Stellen Einstellungen vorzunehmen.

Wenn der Arbeitsmarkt enger wird (was ein höheres Maß an Neueinstellungen im Verhältnis zu den Arbeitslosen widerspiegelt), bewegt sich die Wirtschaft entlang der Beveridge-Kurve nach oben.

Ob sich die Beveridge-Kurve nach innen verschieben kann, ohne dass die Arbeitslosigkeit steigt, hängt davon ab, ob das Job-Matching effizienter werden kann. Wenn dies der Fall ist, bedeutet dies einen stärkeren Rückgang der Zahl der offenen Stellen und einen geringeren Anstieg der Arbeitslosenquote.

Im vergangenen Sommer vertraten die Ökonomen von Goldman Sachs die Ansicht, dass der Anstieg der Zahl der offenen Stellen – und die starke Verschiebung der Beveridge-Kurve nach außen – hauptsächlich auf einen starken Rückgang des Anteils der Arbeitslosen zurückzuführen sind, die sich während der Pandemie tatsächlich um eine Stelle beworben haben, sowie auf Arbeitgeber, die ihren Einstellungsbedarf überschätzt haben, weil die Pandemie die Nachfrage nach ihren Angeboten verzerrt hat. Dieses Argument implizierte, dass sich die Beveridge-Kurve nach innen verschieben würde, wenn sich die „Suchintensität“ erholen und die wirtschaftlichen Bedingungen sich wieder normalisieren würden.

Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass sich diese Vorhersagen bewahrheitet haben. Der Rückgang der offenen Stellen in den USA ging einher mit einer anhaltenden Erholung der Suchintensität, da sowohl der Anteil der Arbeitslosen, die sich auf eine Stelle bewerben, als auch die Anzahl der von Arbeitslosen genutzten Suchmethoden (z.B. Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern, Beantwortung von Stellenanzeigen, Kontaktaufnahme mit Freunden oder Verwandten) in letzter Zeit zugenommen haben, so Goldman Sachs Research. Daten von LinkedIn deuten darauf hin, dass die Zahl der Bewerbungen pro Arbeitssuchendem in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent und in den meisten Industrieländern um mehr als 20 Prozent gestiegen ist.

Die internationalen Daten deuten auch darauf hin, dass sich die Arbeitsmarktdynamik wieder normalisiert, was laut Goldman Sachs Research zu den jüngsten Rückgängen bei den Stellenangeboten (und der Verschiebung der Beveridge-Kurve nach innen) beigetragen hat. Insbesondere sind die offenen Stellen dort stärker zurückgegangen, wo die Quote der offenen Stellen 2021 und 2022 am stärksten überschritten wurde (siehe auch Interview mit Jan Hatzius und Dominic Wilson in KnowHow kompakt Januar/Februar 2023, Ein Blick auf 2023: US-Wirtschaft mit sanfter Landung), sowie in Volkswirtschaften, in denen die Intensität der Stellensuche – gemessen an der Veränderung der Zahl der Bewerbungen pro Stellensuchendem – am stärksten zugenommen hat.

Auf der Grundlage ihrer Prognosen für eine anhaltende wirtschaftliche Expansion – allerdings mit einem Tempo, das unter dem Potenzial liegt – erwarten die Ökonomen von Goldman Sachs, dass sich diese Trends fortsetzen werden: Die Zahl der offenen Stellen wird voraussichtlich weiter sinken, und die Beveridge-Kurve könnte sich in den meisten entwickelten Volkswirtschaften nach innen verschieben.


Quelle: Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel „How job openings in the US cooled – without a spike in unemployment“, der am 19. Mai 2023 auf www.goldmansachs.com in der Kategorie „Intelligence“ veröffentlicht wurde. Bitte beachten Sie, dass die darin gemachten Aussagen keine Anlageempfehlungen darstellen.


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