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Länder mit früher Impfung:Sind Impfauffrischungen gegen Covid-19 nötig?

Die Wirkung der Impfungen gegen das Covid-19-Virus scheint nachzu­lassen. Ausbrüche in Ländern wie Israel, in denen früh geimpft wurde, und neue Studien wecken Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Impfschutzes. Wie stark hat die Wirksamkeit der wichtigsten westlichen Impfstoffe im Laufe der Zeit nachgelassen, und inwieweit werden Auffrischungsimpfungen helfen?

Eine im Laufe der Zeit abnehmende Immunreaktion auf Impfstoffe und eine höhere Impfstoffresistenz der Deltavariante erfordern eine neue Bewertung der Situation. Studien belegen, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Infektionen im Laufe der Zeit deutlich abnimmt, und zwar von etwa 80 Prozent einen Monat nach der vollständigen ­Impfung auf etwa 55 Prozent fünf Monate nach der Impfung. Im Gegensatz dazu nimmt die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen symptomatische Infektionen und insbesondere gegen die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten im Laufe der Zeit weniger stark ab. Dabei liegt die geschätzte Wirksamkeit gegen die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten sechs Monate nach der Impfung bei etwa 90 Prozent.

Wirksamkeit nimmt messbar ab

Drei Faktoren erklären die niedrigeren jüngsten Schätzungen der Wirksamkeit von Impfstoffen gegen Infektionen. Erstens erreichen die Antikörperspiegel, die für die Verhinderung von Infektionen entscheidend sind, einen Monat nach der Impfung ihren Höchststand und nehmen dann deutlich ab. Dagegen bleiben die sogenannten T-Zell- und B-Zell-Spiegel, die für die Verhinderung von Krankenhausaufenthalten entscheidend sind, mindestens sechs Monate nach der Impfung stabil.

Zweitens ist die Reaktivität der Impfstoff-Antikörper gegen Delta im Vergleich zu anderen Stämmen geringer, worauf eine niedrigere gemessene Wirksamkeit des Impfstoffs in den von Delta dominierten Ländern hindeutet. Drittens werden in vielen Studien über die Wirksamkeit von Impfstoffen in der Praxis die möglicherweise höhere ­Bereitschaft, sich testen zu lassen, die verstärkten sozialen Kontakte der Geimpften (z.B. mit vorhandenen Impfpässen) und die zunehmende natürliche Immunität in der nicht geimpften Bevölkerung nicht angemessen berücksichtigt, was die Messungen der Impfstoffwirksamkeit nach unten verzerren könnte.

Doch wie stark nimmt die Wirksamkeit des Impfstoffs im Laufe der Zeit ab? Ein Blick auf die solidesten Studien zeigt, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die Infektion mit der Zeit deutlich abnimmt (Abb. 1), unter der Deltavariante sogar noch schneller.

Schutz vor Hospitalisierung hält länger

Im Gegensatz dazu nimmt die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen symptomatische Infektionen und insbesondere als Schutz vor der Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten mit der Zeit weniger stark ab. Dabei wurde in keiner Studie ein statistisch signifikanter Anstieg des Krankenhausaufenthaltsrisikos festgestellt. Der Schutz vor Krankenhauseinweisungen im Bundesstaat New York liegt trotz des Anstiegs der Deltavariante und der seit der Impfung verstrichenen Zeit seit Mai weiterhin deutlich über 90 Prozent. Angesichts des hohen Ausgangsniveaus dieser Zahl könnte selbst ein geringer Rückgang große Auswirkungen auf die Zahl der Durchbruchshospitalisierungen haben; wenn beispielsweise die „Hospitalisierungseffizienz“ von 95 Prozent auf 90 Prozent fällt, würde sich die Zahl der Durchbruchshospitalisierungen bei sonst gleichen Bedingungen verdoppeln.


Abb. 1: Neuere Studien zeigen nachlassende Impfwirkung*

Neuere Studien zeigen, dass die Wirksamkeit von Impfungen mit der Zeit nachlässt. Allerdings bleibt der Schutz vor der Notwendigkeit von Krankenhauseinweisungen hoch. Zugrunde gelegt wurden nur Studien, die für die komplette erwachsene Bevölkerung eines geographischen Gebiets repräsentativ sind.

Quelle: Goldman Sachs Global Investment Research; Stand: 31. August 2021

* Die Abbildung dient lediglich illustrativen Zwecken; bitte beachten Sie, dass historische Entwicklungen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Entwicklung darstellen. 


Auffrischungsimpfungen zeigten Wirkung

Die Wirksamkeit eines Impfstoffs hängt offenbar erheblich vom Endpunkt der Impfung und vom jeweiligen Impfstoff ab. Der Durchschnitt der aussagekräftigsten Studien zeigt eine Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Infektionen, die im Laufe der Zeit deutlich abnimmt, und zwar von etwa 80 Prozent einen Monat nach der vollständigen Impfung auf etwa 55 Prozent fünf Monate nach der Impfung, während die Wirksamkeit gegen die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten mit etwa 90 Prozent sechs Monate nach der Impfung relativ stabil bleibt.

Schließlich deuten frühe israelische Erkenntnisse darauf hin, dass Auffrischungsimpfungen den Impfschutz gegen Infektionen wieder auf ein hohes Niveau bringen und den Schutz vor der Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten sogar noch weiter erhöhen sollten. Eine kürzlich durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Infektionsrisiko bei denjenigen, die mit einer Auffrischungsimpfung geimpft wurden, im Vergleich zu denjenigen, die nur zwei Impfdosen erhalten haben, um etwa das Zehnfache gesunken ist.


Abb. 2: Impfwirksamkeit nach Infektionsvarianten und Impfstoffen*

Die Wirksamkeit von Impfungen nimmt mit der Zeit ab, insbesondere unter der Delta­variante. Personen mit einer früheren Infektion sind etwas besser geschützt. Der obere Chart zeigt die Wirkung des Pfizer-Biontech-Impfstoffs unter verschiedenen Virusvarianten in Israel und in den USA. Der Chart unten zeigt die Wirksam­keit von Impfungen mit vorheriger Infektion und ohne vorherige Infektion in England.

Quellen: Tartof et al. (2021; für die USA), Goldberg et al. (2021; für Israel), Pouwels et al. (2021; für England). Goldman Sachs Global Investment Research; Stand: 31. August 2021

* Die Abbildung dient lediglich illustrativen Zwecken; bitte beachten Sie, dass historische Entwicklungen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Entwicklung darstellen.

** Public Health England ist eine Agentur des Departments of Health and Social Care, die die Behörden, darunter den National Health Service (NHS), und die Öffentlichkeit mit evidenzbasierter Expertise zu gesundheitlichen Fragen versorgt. Quelle: Public Health England


Wirtschaftliche Auswirkungen eher moderat

Die implizite Wirksamkeit gegen schwere Fälle für die Altersgruppe 60+ ist ebenfalls von etwa 80 Prozent Anfang August auf fast 95 Prozent gestiegen, was auf einen Anstieg der Auffrischungsimpfungen zurückzuführen ist. Neuinfektionen und schwere Fälle dürften in den nächsten Wochen ihren Höhepunkt erreichen, da der steigende Anteil der Israelis mit einer Auffrischungsimpfung (der bereits bei fast 30 Prozent liegt) die Ausbreitung des Virus bremst.

Die schwindende Impfimmunität gegen Infektionen und die stärker übertragbare Deltavariante erklären die jüngsten Ausbrüche in Ländern, in denen bereits geimpft wurde, wie in den USA und in Israel. Während das Risiko steigender Infektionen in anderen Volkswirtschaften mit hoher Impfquote mit dem zeitlichen Abstand zur Impfung wahrscheinlich zunehmen wird, spricht weiterhin vieles dafür, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Wiederauftretens des Virus in Volkswirtschaften mit einem hohen Anteil Geimpfter angesichts der robusten Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die Notwendigkeit von Krankenhauseinweisungen und angesichts der verbreiteten Verwendung von Auffrischungsimpfungen zur Eindämmung von Infektionen wahrscheinlich moderat sein werden.


Quelle: „Global Economics Comment: Waning Vaccine Efficacy and Boosters: A Review“, herausgegeben am 31. August 2021 von Goldman Sachs Economics Research, Daniel Milo, Goldman Sachs.


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