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MÄRKTEKontinent mit Potenzial: Europa kann bahnbrechende globale Tech-Giganten hervorbringen

Die Technologiefinanzierung in Europa entwickelt sich vielversprechend. Der Kontinent verfolgt die Ambition, eine Startrampe für globale Technologieunternehmen zu werden.

Auf dem 10. Disruptive Technology Symposium von Goldman Sachs Anfang März 2025 in London sagte Taavet Hinrikus, Gründungspartner der Risikokapitalfirma Plural und Mitbegründer des Finanzdienstleistungsunternehmens Wise, dass Europa aufgrund seines starken Bildungssystems und seiner unternehmerischen Kultur gut aufgestellt sei, um ein Technologiezentrum zu werden. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass sich das europäische Finanzierungssystem in einigen Bereichen noch entwickeln müsse.

Ein Beispiel ist die Struktur der Investoren für Privatunternehmen in Europa. Die Risikokapitalfirma, bei der Hinrikus jetzt arbeitet, ist eine Partnerschaft zwischen fünf ehemaligen Unternehmensgründern, die auf der These beruht, dass Gründer gut geeignet sind, um junge Unternehmen in ihrem Wachstumsprozess zu unterstützen. Als er Wise gründete, so erinnert sich Hinrikus, habe er sich zu Investoren hingezogen gefühlt, die Erfahrung mit der Gründung und dem Aufbau von Unternehmen hatten. Doch viele der europäischen Risikokapitalgeber kommen nicht aus diesem Milieu. Tatsächlich sind 90 Prozent der aktiven Gesellschafter in diesem Bereich ehemalige Banker oder Berater.

„Daran ist nichts auszusetzen – für Investitionen in der Spätphase ist das großartig“, erklärte Hinrikus seinem Publikum. „Aber für die frühen, transformativen Phasen sind wir der festen Überzeugung, dass eigene Erfahrungen und Fehlschläge Investoren zu einem besseren Partner für Unternehmer machen“, sagte er.

Sein Heimatland Estland, das sich um die Ansiedlung weiterer Technologiegiganten bemüht, sei ein Vorbild für Europa. Die Orientierung an Estlands starkem Technologieökosystem könnte Europa seiner Meinung nach dabei helfen, sich der hohen Rate an Unternehmensgründungen pro Kopf der Bevölkerung in der baltischen Republik anzunähern.

Die Entwicklung des europäischen Technologieökosystems

Mit Blick zurück auf den Beginn seiner Karriere als erster Nicht-Gründungsmitarbeiter des Internet-Kommunikationsunternehmens Skype sagte Hinrikus, dass das europäische Finanzierungsökosystem seit den frühen 2000er Jahren Fortschritte gemacht hat.

Auf die Frage, ob Skype das Unternehmen hätte weiter ausbauen können, anstatt es 2005 an eBay zu verkaufen, wies er darauf hin, dass das Kapitalvolumen, das Gründer aufbringen konnten, damals begrenzt war.

So waren zum Beispiel Tenderangebote – die es Anlegern und Mitarbeitern in der Frühphase des Unternehmens ermöglichen, einen Teil ihrer Aktien an strategische Investoren zu verkaufen – damals keine Option. Inzwischen sind solche Angebote und andere Formen der Sekundärliquidität ein beliebter Weg für Gründer und Investoren in der Frühphase, um weiteres Kapital zu beschaffen und ihre Unternehmen zu vergrößern, bevor sie an die Börse gehen oder verkauft werden. Diese Optionen werden häufig parallel zu einer bevorzugten Kapitalbeschaffungsrunde genutzt.

„Ich glaube, wenn es eine solche Art von Sekundärliquidität gegeben hätte, hätten sie gerne weitergemacht, und die Geschichte würde ganz anders aussehen. Aber im Nachhinein scheint eben alles immer ganz einfach zu sein“, so Taavet Hinrikus.

Mit Blick auf die Zukunft der europäischen Technologie erklärte Hinrikus, dass Investoren öfter bereit sein müssten, Risiken in Unternehmen der Spitzentechnologie einzugehen – Unternehmen, die mit dem Ziel gegründet wurden, technische Herausforderungen zu lösen. Viele der weltweit größten Technologieunternehmen – von Mikrochip-Giganten bis hin zu Herstellern von Raumfahrzeugen – fallen in diese Kategorie.

„Und das ist etwas, das in Europa oft fehlt. Es ist einfach, ein Software-as-a-Service-Unternehmen zu finanzieren, und die meisten europäischen Risikokapitalgeber tun das auch gerne“, so Hinrikus. „Aber ich denke, wir werden in Zukunft viel mehr bahnbrechende Ansätze im Bereich ‚Deep Tech‘ sehen.“

Estland als Vorbild für europäische Technologie

Trotz seiner relativ geringen Einwohnerzahl von 1,3 Millionen hat Estland eine hohe Erfolgsquote bei der Gründung von Technologieunternehmen vorzuweisen. Bis dato wurden in Estland nach Angaben eines Start-up-Programms, das von der estnischen Agentur für Wirtschaft und Innovation durchgeführt wurde, zehn sogenannte Tech-Einhörner (Start-ups in Privatbesitz mit einem Wert von über 1 Milliarde Dollar) gegründet. Damit gehört Estland zu den Ländern, die bei den Pro-Kopf-Gründungsraten im Technologiesektor zur Weltspitze gehören.

Hinrikus sagte, dass Europa, wie sein Heimatland Estland, in einer guten Position sei, um ein Technologiezentrum zu werden. Europa produziert eine mit den USA vergleichbare Anzahl von MINT-Absolventen und KI-Forschern. Ebenso wichtig, so Hinrikus, sei die Bereitschaft des Kontinents zur Innovation. „Wenn wir uns die jungen Europäer ansehen, die den Ehrgeiz haben, Unternehmer zu sein, dann sieht es jetzt eigentlich großartig aus. Vor zwanzig Jahren war das noch nicht der Fall. Aber jetzt gibt es viele Menschen, die glauben, dass Unternehmergeist eine Lösung ist.“

Estland profitierte auch von einigen frühen Technologieunternehmen, die nach dem Dot-Com-Boom im Jahr 2000 gegründet wurden und die die Entwicklung eines Technologieökosystems im Lande vorantrieben.

Am Beispiel von Skype – das von einem Schweden und einem Dänen gegründet, aber ursprünglich von Hinrikus und anderen estnischen Softwareingenieuren entwickelt wurde – könne man sehen, dass mehrere europäische Einhörner auf den Erfolg von Skype zurückgeführt werden könnten. Das Wachstum von Skype ermöglichte es den Gründern und frühen Mitarbeitern des Unternehmens, in neue estnische Start-ups zu investieren.

„Diese Beschleunigung war gewaltig, und die nächsten Einhörner aus Estland können wir alle auf Skype zurückführen. Ich denke, dass dieser frühe Anstoß, das Aufzeigen dessen, was möglich ist, und die Inspiration der Entwicklung wirklich gut getan haben.“ Er verwies insbesondere auf den Verkauf von Skype an eBay für 4,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 als Beleg dafür, dass Europa in der Lage ist, hoch bewertete, globale Technologieunternehmen hervorzubringen.

„Ich denke, wir brauchen die lokalen Erfolgsgeschichten“, sagte Hinrikus. Das Wachstum großer Technologieunternehmen in Amerika war für europäische Unternehmer nur begrenzt von Bedeutung, weil sie das Gefühl hatten, dass es zu Hause nicht nachgeahmt werden könnte.

Aber durch den Erfolg der Skype-Mitbegründer Niklas Zennstrӧm und Janus Friis, fügt Taavet Hinrikus hinzu, haben die Europäer gesehen, was auch bei ihnen möglich sein könnte. „Ich weiß, dass Niklas ein ganz normaler Typ ist, genau wie ich. Wenn er Skype erfinden konnte und ich Wise, dann bedeutet das, dass jeder etwas bauen kann“, sagte er.


Dieser Artikel wird ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Empfehlung einer Goldman Sachs-Einheit für den Empfänger dar, und Goldman Sachs erteilt weder durch diesen Artikel noch für den Empfänger eine Finanz-, Wirtschafts-, Rechts-, Anlage-, Buchhaltungs- oder Steuerberatung. Weder Goldman Sachs noch eines seiner verbundenen Unternehmen gibt eine ausdrückliche oder stillschweigende Zusicherung oder Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der in diesem Artikel enthaltenen Aussagen oder Informationen, und jegliche Haftung (einschließlich in Bezug auf direkte, indirekte oder Folgeschäden) wird ausdrücklich abgelehnt.


Quelle: Dieser Beitrag erschien am 20. März 2025 auf www.goldmansachs.com unter dem Titel „How Europe can become a launchpad for global tech giants“ im Bereich Insights/Articles. Bitte beachten Sie, dass die darin getroffenen Aussagen keine Anlageempfehlungen darstellen.


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Fotonachweise: Adobe Stock – Bild 1: artjazz, Bild 2: kasto

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