Mit Exchange Traded Funds (ETFs) können Anleger auf verschiedene Investmentthemen setzen. Goldman Sachs emittiert Discount-Calls auf drei ETFs aus dem Hause Global X. Mit diesen Produkten sind unterschiedliche Strategien auf die Anlagethemen Uran, Kupfer und Verteidigung möglich.

Anfang Mai 2025 fand in Stuttgart die Anlegermesse Invest statt. Die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland lockte in diesem Jahr mehr als 12.000 Besucher an, die sich bei den Ausstellern über neue Anlagemöglichkeiten informierten. Einige Fragen, die immer wieder zu hören waren, drehten sich um Rheinmetall. Kann die Aktie des Düsseldorfer Rüstungskonzerns ihren Anstieg fortsetzen? Und gibt es eigentlich im sogenannten Defense-Sektor alternative oder womöglich sogar breit diversifizierte Anlagemöglichkeiten?
Auf die zweite Frage können wir an dieser Stelle eine Antwort geben: Der Indexfonds-Spezialist Global X bietet in Deutschland einen ETF auf den Global X Defense Tech Index an, der wichtige Player aus diesem Segment zusammenfasst. Mit Discount-Calls von Goldman Sachs können Anleger gehebelt an der Kursentwicklung dieses und weiterer ETFs partizipieren.
Börsengehandelte Fonds
Bei ETFs handelt es sich um Fonds, die an einer Börse gehandelt werden. Gewöhnlich sind das sogenannte Indexfonds, die einen bestimmten Index wie etwa den DAX® oder den EURO STOXX 50® nachbilden. Fonds sind Sondervermögen. Das Geld, das Anleger dort investieren, wird von der Depotbank separat verwahrt und vom Vermögen der Fondsgesellschaft rechtlich getrennt. So sind Fondsgelder bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.
Bei den neuen Discount-Calls von Goldman Sachs dienen die ETFs als Basiswert. So können Anleger unterschiedliche Strategien auf verschiedene Investmentthemen umsetzen, beispielsweise gehebelt anlegen oder Renditen in Seitwärtsmärkten optimieren. Denn wie wir in diesem Beitrag zeigen, sind Discount-Calls relativ vielseitig einsetzbar und können je nach Ausstattung unterschiedliche Chance-Risiko-Profile aufweisen.

Wie Discount-Call-Optionsscheine funktionieren
Bei einem Discount-Call ist der Blick nach oben gerichtet. Anleger setzen damit tendenziell auf steigende Kurse eines bestimmten Basiswerts. Allerdings kann ein solches Produkt je nach Ausgestaltung auch bei einem Seitwärts- oder moderaten Abwärtstrend des Basiswerts positive Renditen bringen. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale des Discount-Calls sind der Basispreis und der Cap. Denn sie bestimmen letztlich das Chance-Risiko-Profil und den Auszahlungsbetrag.
Bei Fälligkeit erhält der Investor die Differenz aus Kurs des Basiswerts und Basispreis, maximal allerdings die Differenz aus Cap und Basispreis (jeweils bereinigt um das Bezugsverhältnis). Bei Basiswerten in ausländischer Währung muss dieser Betrag noch in Euro umgerechnet werden, sofern es sich nicht um einen währungsgesicherten Discount-Call handelt.

Je nachdem, wo der Basiswertkurs während der Laufzeit im Vergleich zu Basispreis und Cap notiert, kann ein Discount-Call eine Hebelwirkung entfalten. Notiert der Basiswert deutlich unter dem Cap oder sogar unter dem Basispreis, ist die Hebelwirkung vergleichsweise groß. Wenn der Basiswert dagegen den Cap übersteigt, reagiert der Discount-Call immer weniger auf Kursveränderungen des Basiswerts.
Notiert der Basiswert bei Fälligkeit auf oder unter dem Basispreis, verfällt der Discount-Call wertlos. Der Inhaber des Calls würde dann einen Totalverlust erleiden. Die gleiche Gefahr droht im Fall einer Insolvenz von Emittentin und Garantin des Discount-Calls. Aufgrund dieser Risiken sollten sich nur erfahrene Anleger in diesen Produkten positionieren.
Basispreis und Cap haben weitere Bedeutungen. Notiert der Basiswert, beispielsweise der DAX®, der EURO STOXX 50®, eine Aktie, ein Rohstoff oder auch ein ETF, auf oder unterhalb des Basispreises, verfällt der Discount-Call wertlos. Der Cap wiederum definiert den maximal möglichen Auszahlungsbetrag und die Maximalrendite. Der Inhaber des Discount-Calls nimmt nur bis zum Cap an Kurssteigerungen des Basiswerts teil. Klettert der Basiswert darüber hinaus, hat dies keinen Einfluss auf die Auszahlungshöhe.
Discount-Calls mit hohen Basispreisen und hohen Caps sind offensiver als Produkte mit tiefem Basispreis und Cap. Offensive Discount-Calls ermöglichen hohe Renditen bei ebenfalls hohen Risiken. Dagegen zeichnen sich defensive Discount-Calls durch geringere Risiken aus, wobei freilich auch die Gewinnchancen geringer sind.

Bei Fälligkeit oder im Falle einer Ausübung steht dem Inhaber des Discount-Calls der innere Wert zu, also die Differenz aus dem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis (Bezugsverhältnis ist 1,0 und hat keinen Einfluss auf das Ergebnis), maximal jedoch der Höchstbetrag. In diesem Fall könnte der Anleger maximal 5 US-Dollar bzw. 4,45 Euro erhalten. Während der Laufzeit notiert der Discount-Call indes gewöhnlich mit einem Aufgeld auf den inneren Wert.
Bei einem Kurs von beispielsweise 40,86 US-Dollar und einem Wechselkurs von 1,124 US-Dollar läge der innere Wert bei

Bei einem Briefkurs von 1,85 Euro würde der Zeitwert demnach 1,08 Euro betragen. Der Zeitwert baut sich genau wie bei klassischen Call- und Put-Optionsscheinen während der Laufzeit ab und sinkt bis zum Fälligkeitstag auf null.
Abb. 1: Auszahlungsprofil eines Discount-Calls

Quelle: Goldman Sachs
Die Struktur von Discount-Calls
Während der Laufzeit reagiert der Preis des Discount-Calls nicht nur auf Änderungen des Basiswertkurses. Weitere Marktfaktoren, allen voran die erwartete Schwankungsbreite (implizite Volatilität), aber auch das Zinsniveau, die Dividendenerwartungen oder der Wechselkurs können Einfluss auf den Kurs haben.
Der Grund hierfür liegt in der Struktur dieser Produkte. Ein Discount-Call, der auch als Capped Call oder als Bull-Spread bezeichnet wird, besteht aus zwei Optionskomponenten. Konkret werden eine Long- und eine Short-Position miteinander verknüpft. Der Discount-Call setzt sich aus einem Long- und einem Short-Call zusammen. Wer diese Strategie umsetzt, kauft (geht long) und verkauft (geht short) also jeweils eine Call-Option auf den zugehörigen Basiswert. Dabei hat die verkaufte Call-Option, der Short-Call, bei gleicher Laufzeit einen höheren Basispreis als der Long-Call.
Ein Long-Call eignet sich zur Spekulation auf steigende Notierungen eines bestimmten Basiswerts. Der Käufer einer solchen Option hat die Möglichkeit, überproportional an Kurssteigerungen des Basiswerts teilzunehmen. Für diese Chance zahlt er die Optionsprämie an den Verkäufer der Option, den Stillhalter. Der Long-Call zeichnet sich also durch begrenzte Verlustrisiken – maximal kann der Investor die gezahlte Optionsprämie verlieren – und theoretisch unbegrenzte Gewinnchancen aus.
Im Gegensatz zu einem klassischen Call-Optionsschein gibt der Anleger bei einem Discount-Call die Möglichkeit der theoretisch unbegrenzten Gewinne auf. Er nimmt nur bis zu einer gewissen Höchstgrenze, dem Cap (entspricht dem Basispreis des Short-Calls), an Kurssteigerungen des Basiswerts teil. Im Gegenzug ist der Discount-Call günstiger als ein klassischer Long-Call. Denn der Erlös aus dem Verkauf der zweiten Call-Option mindert den Gesamtpreis der Kombination.
Aufgrund des günstigeren Preises ist der Discount-Call bei moderaten Kursgewinnen des Basiswerts einem klassischen Call überlegen. Auch in einem negativen Szenario schneidet der Discount-Call besser ab, da der Verlust geringer ist. Steigt der Basiswert indes deutlich, ist der klassische Call die bessere „Option“.


Der Global X Copper Miners ETF bildet einen Index ab, der sich aus den Aktien von bedeutenden Kupferminenbetreibern zusammensetzt. Wichtige Aktien im Index sind First Quantum, Freeport-McMoran, Antofagasta, Lundin Mining und Ivanhoe Mines. Der Indexsponsor erklärt auf seiner Website, dass der Kupferverbrauch bis 2050 von 26 Millionen Tonnen im Jahr 2022 auf 43 Millionen Tonnen steigen könnte. Es sei fraglich, ob das Angebot mit der Nachfrage Schritt halten werde. Kupfer ist ein wesentlicher Bestandteil von Elektrofahrzeugen, erneuerbaren Energiespeichern und anderen Formen moderner Infrastruktur. Die Discount-Calls von Goldman Sachs beziehen sich auf den ETF, der an der New Yorker NYSE Arca gelistet ist.
Abb. 2: 5-Jahres-Entwicklung des Global X Copper Miners ETF

Quelle: Bloomberg, Stand: 9. Mai 2025, seit 11. Mai 2020. Bitte beachten Sie, dass vergangene Kursentwicklungen kein Indikator für künftige Wertentwicklungen sind.


Beim Global X Uranium ETF handelt es sich um einen an der NYSE Arca in New York gelisteten ETF auf einen Index mit Unternehmen, die am Uranabbau und an der Herstellung von Nuklearkomponenten beteiligt sind. Global X zufolge könnte Uran eine Schlüsselrolle bei der globalen Energiewende zukommen. Prognosen gingen davon aus, dass die Nachfrage von schätzungsweise 65.650 Tonnen im Jahr 2023 auf fast 130.000 Tonnen im Jahr 2040 steigen könnte, so Global X. Bedeutende Unternehmen im Index sind Cameco, Sprott-Phys Uran, Nexgen Engergy, Uranium Energy und Nuscale Power.
Abb. 3: 5-Jahres-Entwicklung des Global X Uranium ETF

Quelle: Bloomberg, Stand: 9. Mai 2025, seit 11. Mai 2020. Bitte beachten Sie, dass vergangene Kursentwicklungen kein Indikator für künftige Wertentwicklungen sind.


Der Global X Defense Tech ETF, der im November 2023 aufgelegt wurde, ist ebenfalls an der NYSE Arca gelistet. Der zugrundeliegende Index umfasst Aktien von Unternehmen aus der Verteidigungsindustrie. Hierzu zählen nicht nur der Militärbereich, sondern auch Cybersicherheit und künstliche Intelligenz. Im Gegensatz zu den zivilen Märkten seien die Einnahmen im Verteidigungsbereich eng an den militärischen Bedarf gebunden und unterlägen nicht unbedingt den wirtschaftlichen Zyklen, erklärt Global X auf seiner Website. Die weltweiten Verteidigungsausgaben seien seit 2020 jährlich um 4,2 Prozent gestiegen – etwa viermal so stark wie vor der Pandemie. Es werde erwartet, dass die Ausgaben bis 2030 mit einer jährlichen Rate von 5 Prozent auf 3,4 Billionen US-Dollar ansteigen werden, so Global X. Zu den größten Positionen im Index gehören Palantir, Rheinmetall, RTX, Northrop Grumman, General Dynamics, Lockheed Martin und BAE Systems.
Beispiele von Discount-Calls:
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