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InterviewBauen für die Zukunft: Werden Bauherren „grün“?

Umwelt-, Sozial- und Governance-Erwägungen (ESG) bestimmen zunehmend die Unternehmensstrategie in allen Anlageklassen weltweit. Aber sind, wenn es um den Bau von Immobilien geht, die Auswirkungen auf die Umwelt – insbesondere die Kohlendioxidemissionen – für Bauträger und Investoren ein wichtiges Thema? Nora Creedon, Investorin in Private Real Estate im Goldman Sachs Asset Management, spricht im „Briefly“-Interview darüber, wie die Aussichten für „grüne Investments“ im Immobiliensektor sind.


Nora Creedon, Goldman Sachs Asset Management, New York

Nora Creedon ist Investorin in Private Real Estate im Goldman Sachs Asset Management und betreut Immobilieninvestitionen im Bereich Alternative Capital Markets & Strategy. Sie gehört dem Real Estate Investment Committee an, das weltweit Eigen- und Fremdkapitalinvestitionen prüft und billigt.


Frau Creedon, wenn wir an den Klimawandel denken, sind Immobilien vielleicht nicht das Erste, was uns in den Sinn kommt. Aber wie wichtig sind sie bei der Eindämmung dieser globalen Krise?

Nora Creedon: Statistiken zeigen, dass Immobilien eine der besten Möglichkeiten sind, den Klimawandel zu bekämpfen, auch wenn der Schwerpunkt bisher auf Branchen wie dem Transportwesen lag. Auf den Immobilien- und Bausektor entfallen etwa 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und der Emissionen, sodass die Umstellung auf nachhaltigere Bau- und Betriebspraktiken einen enormen Einfluss auf den Klimawandel haben kann.

Was sind die Schlüsselthemen, die die Nachfrage nach und die Dringlichkeit von „grünen“ Gebäuden vorantreiben?

Nora Creedon: Es sind eigentlich drei Dinge. Das erste ist die weltweite Unterstützung für mehr Nachhaltigkeit. Regulierungsbehörden und Beamte in Städten auf der ganzen Welt haben ebenfalls erkannt, welche Auswirkungen Immobilien haben können, und wir beobachten, dass die Anforderungen an Immobilieneigentümer steigen. So verpflichten sich beispielsweise London, Paris, Stockholm, New York, Los Angeles, Tokio und viele andere Städte, den Kohlenstoffausstoß so schnell wie möglich zu reduzieren. Mit diesen Verpflichtungen gehen neue Vorschriften für Gebäude einher, die verschiedene Effizienz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen erfüllen müssen. Die Zahl der Gebäude, die mit diesen neuen Vorschriften konfrontiert werden und sie möglicherweise nicht einhalten können, ist enorm.

Zweitens wollen die Mieter zunehmend, dass ihre Räume ihre Werte repräsentieren, und sie sind bereit, für „grüne Gebäude“ einen Aufpreis zu zahlen. Viele Unternehmen, die Büroflächen nutzen, haben sich zu Kohlenstoffneutralität verpflichtet; sie wollen, dass ihre Immobilien damit im Einklang stehen. Wir glauben auch, dass die Dynamik, die die Covid-Pandemie mit sich gebracht hat, viele Mieter veranlasst hat, mehr Wert auf eine nachhaltigere Ausstattung ihrer Räumlichkeiten zu legen.

Und schließlich sehen wir, dass zunehmend Kapital in nachhaltige Strategien umgeschichtet wird. Da Pensionsfonds und andere institutionelle Kunden mit ihren Portfolios Verpflichtungen in Bezug auf den Kohlenstoffausstoß eingehen, wird dies dazu führen, dass mehr Strategien auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Dies ist auf den öffentlichen Märkten bereits geschehen, aber wir glauben, dass sich dies in den kommenden Jahren auch auf den privaten Märkten bemerkbar machen wird. Und da die Anleger mit einer höheren Bewertung nachhaltiger Anlagen argumentieren können, ist zu erwarten, dass mehr Kapital dieser Dynamik folgen wird, was einen Schwungradeffekt auslösen kann.


Nora Creedon, Goldman Sachs Asset Management


Welche Schritte können gegen das sogenannte „Greenwashing“, also die fälschliche Behauptung von Nachhaltigkeit, unternommen werden?

Nora Creedon: Das ist ein wirklich kritischer Punkt. „Greenwashing“, das sind irreführende Behauptungen über ESG-Eigenschaften oder Nachhaltigkeit. Wir versuchen daher, mehr Kriterien für Nachhaltigkeit zu definieren, sodass irreführende Behauptungen zurückgedrängt oder ausgeschlossen werden können. Wir sind noch dabei zu verstehen, wie diese Prinzipien im Immobilienbereich angewendet werden können, und auch die Datenlage wird sich weiterentwickeln, wobei es auch regionale Unterschiede geben dürfte. Wir streben daher nach mehr Transparenz, mehr Standardisierung und mehr Offenlegung.

Welche Chancen bieten sich für Anleger bei Investitionen in „grüne“ Immobilien?

Nora Creedon: Der Bau von und das Investieren in grüne Immobilien, so glauben wir, ist nicht nur das Richtige für den Planeten, es kann auch zu besseren Erträgen führen. Wenn wir etwa zehn Jahre in die Zukunft schauen, sehen wir eine Menge von Risiken beim Besitz von Anlagen oder Immobilien, die nicht nachhaltig sind. Solche Anlagen könnten unter geringerer Nachfrage, höheren Betriebskosten und vermehrten Regulierungen leiden. Die Kapitalkosten für solche Anlagen wären voraussichtlich höher.

Wir haben viel Zeit darauf verwendet, um zu quantifizieren, in welcher Hinsicht aus der Investition in grüne Gebäude eine Renditeprämie resultieren könnte. Und es gibt tatsächlich ein paar wenige wesentliche Faktoren. Erstens werden sich die Kosten für „grünes Bauen“ mit zunehmend ausgereiften Technologien verringern. Zweitens gibt es in den fortgeschrittensten Standards beim „grünen Bauen“ spezifische Mietrenditen. Und schließlich dürften die Betriebskosten im Verlauf der Zeit vergleichsweise niedriger sein.


Quelle: Das Interview mit Nora Creedon erschien in englischer Sprache am 20. April 2022 in der Insights-Rubrik „Briefly“ auf www.goldmansachs.com und am 21. April im Goldman Sachs Newsletter „Briefings“. Bitte beachten Sie, dass die darin getroffenen Aussagen keine Anlageempfehlungen darstellen.


ESG-Haftungsausschluss: 

Es ist zu beachten, dass es derzeit weder einen allgemein anerkannten Rahmen (rechtlich, regulatorisch oder anderweitig) noch einen Marktkonsens dazu gibt, was ein „nachhaltiges“ oder ein vergleichbares „ESG“-Produkt ausmacht oder welche konkreten Eigenschaften erforderlich sind, damit ein bestimmtes Produkt als „ESG“, „nachhaltig“ oder durch ein anderes vergleichbares Kennzeichen definiert werden kann; noch kann zugesichert werden, dass sich im Laufe der Zeit ein solch allgemein anerkannter Rahmen oder Konsens entwickelt. Obwohl es in bestimmten Jurisdiktionen und Ländern (insbesondere im Europäischen Wirtschaftsraum) regulatorische Initiativen zur Festlegung vergleichbarer Begrifflichkeiten gegeben hat, befindet sich der rechtliche und regulato­rische Regelungsrahmen für nachhaltige Finanzierungen noch in der Entwicklung, und es gibt keine Gewähr dafür, dass diese nationalen Regelungen innerhalb der globalen Finanzmärkte allgemein anerkannt werden. Dementsprechend kann Anlegern nicht zugesichert werden, dass das vorgeschlagene Produkt eine oder sämtliche Erwartungen des Anlegers in Bezug auf solche „ESG“-, „nachhaltige“ oder andere vergleichbar ge­kennzeichnete Ziele erfüllt oder dass bei der Implementierung eines Produkts keine nach­teiligen ökologischen, sozialen und/oder sonstigen Auswirkungen eintreten werden.


Bitte beachten Sie unsere Hinweise zu Risiken, Disclaimer und Impressum, welche hier eingesehen werden können.


Fotonachweise: Adobe Stock – Bild 1: pierluigipalazzi, Bild 2: slavun

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