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ArbeitsmarktArbeiten im Homeoffice – drei Jahre danach

Der Anteil der US-Beschäftigten, die zumindest einen Teil der Woche von zu Hause aus arbeiten, ist seit seinem Höchststand zwar zurückgegangen, hat sich aber auf einem hohen Niveau stabilisiert. Wie wird es in den kommenden Jahren weitergehen, und wie wird sich das „Working from Home“ auf die Produktivität auswirken?

Kombiniert man verschiedene Datenquellen*, spricht vieles dafür, dass der Anteil der US-Beschäftigten, die zumindest einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus erledigen, weiterhin bei 20 bis 25 Prozent liegen dürfte (Abb. 1), was zwar unter dem Höchststand von 47 Prozent auf dem Höhepunkt der Pandemie, aber deutlich über dem Durchschnitt von 2,6 Prozent vor der Pandemie liegt. Keine Frage: Die Arbeit aus dem Homeoffice hat die Büronutzungsrate gesenkt, aber noch nicht zu einem erheblichen Rückgang geführt.


Abb. 1: Anteil der US-Beschäftigten, die von zu Hause aus arbeiten

Der Anteil der Arbeitnehmer, die zumindest teilweise im Fernmodus arbeiten, ist seit seinem Höchststand von 47 Prozent auf dem Höhepunkt der Pandemie um etwa die Hälfte auf 20 bis 25 Prozent zurückgegangen.

* WFH Research (Work from Home, Survey of Working Arrangements and Attitudes, Researchinitiative u.a. von University of Chicago, MIT, Stanford University, gegründet Mai 2020), IPSOS (Marktforschungsinstitut), CPS (U.S. Bureau of Labor Statistics, Current Population Survey), Goldman Sachs Global Investment Research

** Mai 2020 bis September 2022 basieren auf dem Durchschnitt von WFH Research, IPSOS, CPS. GS-GIR verwendet hier die implizite lineare Beziehung zwischen WFH Research und dem Durchschnitt, um Werte für die Monate nach September 2022 zu extrapolieren.

Quelle: WFH Research, IPSOS, Current Population Survey CPS, Goldman Sachs Global Investment Research


Die WFH-Quote variiert je nach Branche (Abb. 2). Der Anteil der Beschäftigten, die aus der Ferne arbeiten, ist in Branchen wie der Informationsbranche, die weniger persönliche Interaktion erfordern, nach wie vor bemerkenswert hoch, während er in kontaktintensiven Branchen wie dem Einzelhandel und dem Gastgewerbe deutlich niedriger ist. Im Juli 2023 arbeiteten 16 Prozent der Beschäftigten in hybriden Arbeitsverhältnissen und 8 Prozent in reinen Fernarbeitsverhältnissen, was darauf hindeutet, dass das hybride Arbeitsmodell im Vergleich zum reinen Fernarbeitsmodell branchenübergreifend die häufigere Option ist.


Abb. 2: Der Anteil der Arbeit von zu Hause aus variiert je nach Branche

Die Branchen sind nach dem Gesamtanteil der Arbeitnehmer in hybriden und in vollständigen Fernfunktionen geordnet. Die Daten sind um die Gewichtung bereinigt, die sich aus der linearen Beziehung zwischen der WFH-Forschungsreihe und der GS-Schätzung in Abbildung 1 ergibt.

Quelle: WFH Research, Goldman Sachs Global Investment Research


Es ist zu vermuten, dass sowohl strukturelle als auch konjunkturelle Faktoren für das Fortbestehen der Telearbeit verantwortlich sind. Mehrere strukturelle Veränderungen haben die Telearbeit sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer attraktiv gemacht. Gleichzeitig hat die Pandemie eine Welle technologischer Innovationen ausgelöst, die Telearbeit leichter gemacht und weiter verbreitet haben. Die Einführung der Telearbeit ermöglichte es den Arbeitnehmern, dem Büro mit geringen oder gar keinen kurzfristigen Folgen fernzubleiben. Gleichzeitig zeigen Umfragedaten, dass die Arbeitnehmer die Flexibilität und die Work-Life-Balance der Telearbeit bevorzugen, was auf eine dauerhafte Veränderung der Präferenzen für das Arbeitsumfeld hindeutet.

Anteil von Telearbeit bei Stellenangeboten

Die konjunkturbedingte Anspannung auf dem Arbeitsmarkt hat ebenfalls zum Fortbestehen der Telearbeit beigetragen. Der Anteil der offenen Stellen für Telearbeit stieg mit dem Ausbruch der Pandemie rapide an und liegt jetzt bei über 10 Prozent, also etwa 2,5-mal so hoch wie vor der Pandemie. Anhand von Paneldaten auf Bundesstaatenebene schätzen die Ökonomen von Goldman Sachs, dass ein Anstieg der Kluft zwischen Arbeitsplätzen und Arbeitnehmern um 1 Prozentpunkt mit einem Anstieg der Stellenausschreibungen für Fernarbeit im Verhältnis zur lokalen Erwerbsbevölkerung um 0,3 Prozentpunkte einhergeht, was der auf länderübergreifenden Daten basierenden Schätzung von Goldman Sachs Global Investment Research (GIR) entspricht. Für die Zukunft erwartet GS-GIR, dass eine weitere Neuausrichtung des Arbeitsmarktes den Anreiz für Unternehmen, die Vorteile der Telearbeit zu nutzen, leicht abschwächt und zu einem Rückgang des Anteils der Telearbeit an den offenen Stellen von 11,5 Prozent auf 10,8 Prozent in den nächsten drei Jahren führen wird.

Auswirkungen von Telearbeit auf den Gewerbeimmobilienmarkt

Das Fortbestehen der Fernarbeit hat Auswirkungen auf die Büronachfrage, die Konsumgewohnheiten und die Produktivität. Die Fernarbeit hat die Büronutzung reduziert. Daten des US-Securityproviders Kastle Systems, die den Zugang zu Gebäuden in zehn großen US-Städten verfolgen, zeigen, dass die durchschnittliche Büronutzung nur noch halb so hoch ist wie vor der Pandemie.Die niedrige Büronutzung hat sich jedoch noch nicht in einem signifikanten Rückgang der Belegungsraten durch gewerbliche Mieter niedergeschlagen; die Daten des Gewerbeimmobilien-Datenproviders CoStar zeigen einen leichten Rückgang von 90 auf 86 Prozent in den letzten drei Jahren.

Inwieweit sich die hohe Fernarbeitsquote in einer höheren Leerstandsquote bei Büros niederschlägt, hängt davon ab, (1) wie häufig die Unternehmen ihre Mietverträge verlängern können und (2) wie stark die Unternehmen ihre Büronachfrage zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung reduzieren. Zum einen sind die Mietvertragslaufzeiten auf dem Büromarkt recht lang, im Durchschnitt vier bis sieben Jahre, wie aus einem Bericht des Real-Estate-Datenproviders Compstak hervorgeht. Vom Büroflächenbestand (Stand: August 2023) laufen 17 Prozent der Verträge bis Ende 2024 aus, 11 Prozent bis 2025 und mehr als 35 Prozent nach 2030. Der Lock-in-Effekt einer langen Mietdauer schränkt die Möglichkeiten der Unternehmen ein, die Büronachfrage kurzfristig anzupassen. Zum anderen stellt sich die Frage, wie empfindlich die Büronachfrage der Unternehmen angesichts der aktuellen Fernarbeitsquote ist. Eine aktuelle Studie, die Daten des Immobiliendienstleisters Cushman & Wakefield auf Mietvertragsebene verwendet, kommt zu dem Ergebnis, dass ein Anstieg des Anteils der Telearbeit um 10 Prozent zu einem Rückgang der Büronachfrage zum Zeitpunkt der Mietvertragsverlängerung um 4 bis 5 Prozent führen kann.

Die Basisanalyse von Goldman Sachs, die von einem weiteren Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt ausgeht, zeigt, dass die Fernarbeit bis 2024 wahrscheinlich einen Aufwärtsdruck von 0,8 Prozentpunkten auf die Leerstandsquote von Büros ausüben wird, weitere 2,3 Prozentpunkte könnten im Zeitraum 2025 bis 2029 hinzukommen und weitere 1,8 Prozentpunkte im Jahr 2030 und danach. Dies entspricht einem Anstieg der leerstehenden Büroflächen um 46 Millionen Quadratmeter Ende 2024, um weitere 125 Millionen Quadratmeter im Zeitraum 2025 bis 2029 und um weitere 96 Millionen Quadratmeter im Jahr 2030 und darüber hinaus – eine beträchtliche Auswirkung im Vergleich zu den 49 Millionen Quadratmeter an neuen Bürogebäuden, die im Jahr 2022 fertiggestellt wurden. Der zunehmende Leerstand durch Fernarbeit wird wahrscheinlich neue Investitionen in Bürostrukturen um 6,4 Milliarden Dollar im Jahr 2024 und 6,0 Milliarden Dollar im Jahr 2025 verdrängen. Die Ökonomen von Goldman Sachs schätzen, dass der kombinierte Einfluss auf das jährliche BIP-Wachstum mit einem Rückgang von 0,03 Prozentpunkten im Jahr 2024 und 2025 wahrscheinlich gering sein wird.

Auswirkungen auf das Konsumverhalten

Die realen Ausgaben für Dienstleistungen, die einen persönlichen Kontakt erfordern, haben sich größtenteils erholt und liegen wieder in etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie. Kategorien, die mit „Genuss“ in Verbindung gebracht werden, wie z.B. Essen und Beherbergung, Erholung und Transport, haben sich stark erholt, während die Ausgaben für Aktivitäten, die weniger mit „Genuss“ verbunden sind, wie z.B. Körperpflege, Wäscherei und Bekleidungsdienstleistungen, weiterhin niedrig sind.

Während sich die Gesamtausgaben in diesen Dienstleistungskategorien erholt haben, hat die Verbreitung von Fernarbeit den Aufschwung weg von den Innenstädten, wo traditionelle Bürotätigkeiten stattfinden, in die Vorstädte verschoben. Sowohl die Besucherzahlen im Einzelhandel und in Freizeiteinrichtungen – ein guter Indikator für Konsumausgaben – als auch die Beschäftigung im Einzelhandel in den Vorstädten sind viel höher als in den Stadtzentren.

Auswirkungen auf die Produktivität

Theoretisch könnte die Arbeit im Homeoffice die Produktivität entweder senken oder erhöhen. Einerseits kann die Fernarbeit die Produktivität senken, indem sie die Fähigkeit der Arbeitnehmer einschränkt, von ihren Kollegen zu lernen, die Fähigkeit der Arbeitnehmer beeinträchtigt, sich auf arbeitsbezogene Aufgaben zu konzentrieren, und Kreativität und Innovation verringert. Andererseits kann das Homeoffice die Produktivität der Arbeitnehmer erhöhen, indem es kürzere Pendelzeiten, eine flexiblere Zeitplanung und eine ruhigere Arbeitsumgebung bietet. Die Unternehmen können außerdem bürobedingte Ausgaben für andere, produktivere Zwecke verwenden. Die technologischen Innovationen, die durch die Umstellung auf Telearbeit gefördert werden, könnten positive Übertragungseffekte in der gesamten Wirtschaft auslösen.

In früheren Untersuchungen hat Goldman Sachs GIR festgestellt, dass die Einführung von Arbeit im Homeoffice positiv mit den Produktivitätsergebnissen nach der Pandemie im Querschnitt der Branche korreliert. Dies spricht gegen eine Erklärung der letztjährigen Produktivitätsschwäche durch eine „Rückkehr zur Normalität“. Allerdings sind sich verschiedene ökonomische Studien uneinig über die Produktivitätseffekte der Telearbeit. Der fehlende Konsens ist wahrscheinlich auf Unterschiede in der Art und Weise zurückzuführen, wie die Studien die Produktivität messen und welche Arten von Aufgaben und Branchen sie untersuchen. Frühere Arbeiten, die Umfragedaten mit einem selbst eingeschätzten Produktivitätsmaß oder empirische Betrachtungen in einer Branche mit Routineaufgaben (z.B. Callcenter) verwendeten, haben tendenziell positive Auswirkungen der Fernarbeit festgestellt. Neuere Studien, in denen die Produktivität anhand komplexer Leistungskennzahlen gemessen wird und die sich auf Branchen stützen, in denen kognitiv anspruchsvolle Aufgaben anfallen (z.B. IT-Dienstleistungen), zeigen eher negative Auswirkungen.

Eine Begrenztheit der akademischen Studien zur Produktivität liegt allerdings darin, dass sie sich weitgehend darauf konzentrieren, wie die Fernarbeit die Leistung der Arbeitnehmer verändert. Fernarbeit kann sich aber auch über andere Kanäle auf die Produktivität der gesamten Wirtschaft auswirken, z.B. indem sie den Unternehmen hilft, ihre Bürokosten zu senken und technologische Innovationen anzustoßen. In früheren Untersuchungen schätzten die Ökonomen von Goldman Sachs, dass Fernarbeit und andere pandemische Veränderungen die Produktivität des Privatsektors um etwa 3 Prozent erhöhten, wenn diese Kanäle berücksichtigt werden, obwohl die GS-Ökonomen weiterhin erhebliche Unsicherheiten bei diesen Schätzungen sehen.


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Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel US Daily: Remote Work, Three Years Later“, der am 28. August 2023 von Goldman Sachs Economics Research publiziert wurde. Autoren: Jan Hatzius, Alec Phillips, David Mericle, Spencer Hill, Ronnie Walker, Tim Krupa, Manuel Abecasis. Bitte beachten Sie, dass die darin getroffenen Aussagen keine Anlageempfehlungen darstellen.


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